© PNDO

Houffelter Kanal - Maas-Mosel Kanal

Der Kanal, der nie war: Der ehrgeizige Plan, Belgien und Luxemburg zu verbinden

In den 1820er Jahren nahm ein ehrgeiziger Plan Gestalt an: der Maas-Mosel-Kanal. Diese Wasserstraße sollte den Handel zwischen Belgien und Luxemburg ankurbeln, und ihr Herzstück sollte der Hoffelt-Tunnel sein, ein gewaltiges Unterfangen zur Verbindung der beiden Länder. Das Projekt war zwar nur von kurzer Dauer, hinterließ aber seine Spuren in dem kleinen Dorf Hoffelt, wo man noch heute Spuren dieses Vorhabens finden kann.

Wirtschaftliche Hoffnungen und technische Herausforderungen

Luxemburg, das sich in einem wirtschaftlichen Abschwung befand, sah den Kanal als Lebensader an. König Wilhelm I. der Niederlande setzte sich für das Projekt ein, da er hoffte, die Industrieregion Maas mit der Mosel zu verbinden und so neue Märkte für den Handel zu erschließen. Das Gelände der Ardennen war jedoch unnachgiebig. Die Ingenieure entwarfen einen Plan, der einen mehr als 2,5 Kilometer langen Tunnel zwischen Hoffelt in Luxemburg und Buret in Belgien vorsah - eine gewaltige Aufgabe in den 1820er Jahren.

Hoffelt umgestaltet

Die Bauarbeiten begannen 1829 und veränderten Hoffelt. Hunderte von Arbeitern kamen in den Ort, und es wurden Wohnungen und eine eigene Ziegelei für den Bau des Tunnels benötigt. Einige Einheimische waren mit dem Projekt nicht einverstanden. Der örtliche Notar Georges Dengler beispielsweise rief die Bauern gegen das Projekt auf und begründete dies mit Landstreitigkeiten und Entschädigungsfragen. Trotz dieser Spannungen sah die Gemeinde auch den potenziellen wirtschaftlichen Nutzen des Zustroms von Arbeitern, die Waren und Dienstleistungen kauften.

Revolution und Ruin

Mit der belgischen Revolution von 1830 zerbricht die große Vision des Projekts. Die politischen Umwälzungen brachten die Arbeiten zum Stillstand. Da Belgien nun unabhängig war, wurde der Kanal durch eine neue Grenze getrennt, so dass seine Fertigstellung nicht mehr möglich war. Der teilweise ausgehobene Hoffelt-Tunnel stand als Symbol für einen ehrgeizigen Traum, der nicht verwirklicht werden konnte.

Unvollendetes Erbe

Der Maas-Mosel-Kanal wurde zwar nie verwirklicht, aber sein Vermächtnis in Hoffelt bleibt bestehen. Besucher können die unvollendete Kanaltrasse und den Tunneleingang besichtigen, die an eine Zeit erinnern, in der das Dorf im Mittelpunkt eines großen technischen Projekts stand.

Öffnungszeiten

Kontakt

Adresse: Office Régional du Tourisme Éislek
9960 Hoffelt
Auf Karte anzeigen

Ähnliche Sehenswürdigkeiten

Panzerabwehrkanone Pak 43
Am Aussichtspunkt Houfëls erwartet Besucher die imposante Präsenz zweier Relikte aus dem Zweiten Weltkrieg.
Mehr erfahren
© Visit Éislek
Kalborner Mühle
Die über 200 Jahre alte Mühle in Kalborn hat sich zu einem Naturschutzzentrum entwickelt. Hier werden bedrohte Flussperl- und Bachmuscheln gezüchtet. Infotafeln vor der Mühle zeigen, wie Gärten Lebensraum für Wildtiere und Insekten bieten können.
Mehr erfahren
© Visit Éislek
St. Laurentius Kirche Diekirch
Die Laurentiuskirche in Diekirch wurde von Pierre Biwer geplant und 1868 fertiggestellt. Sie wurde 2017 zum Nationaldenkmal erklärt.
Mehr erfahren
© Visit Éislek
Kapelle St. Pierre
Die Kapelle in Lellingen ist ein achteckiges Meisterwerk, das Geschichte und Architektur in einzigartiger Harmonie vereint.
Mehr erfahren
© Visit Éislek
gratis
mit demLuxembourgPass
General Patton Memorial Museum
Das General Patton Memorial Museum in Ettelbrück erinnert an den Kommandanten der 3. US-Armee, dessen Truppen am 25. Dezember 1944 die Stadt befreiten. Die Ausstellung illustriert die wichtigsten Ereignisse während des Zweiten Weltkrieges in Luxemburg.
Mehr erfahren
© Visit Éislek
Bourscheid Hougeriicht – Hochgericht
Im 15. oder 16. Jahrhundert fand in Bourscheid ein Hexenprozess statt, in dem teuflische Pakte und Verschwörungen gegen Gottes Schöpfung angeklagt wurden. Dieses düstere Kapitel spiegelt eine wichtige Periode der Hexenverfolgung in Luxemburg wider, die durch soziale Unruhen, wirtschaftliche Kämpfe und die Angst vor einem mysteriösen Hexenkult angeheizt wurde.
Mehr erfahren
© Caroline Martin
Die Ausstellung „Our Common Heritage“
Die Ausstellung „Our Common Heritage“ in Bauschleiden verfolgt das ambitionierte Ziel, gemeinsam einen neuen grenzüberschreitenden Zugang zur Geschichte der Großregion vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis zur Gründung der Europäischen Union aus dem Blickwinkel der Bevölkerung. Eine Geschichte, deren Spuren noch immer den aktuellen geopolitischen Kontext prägen.
Mehr erfahren
Franziskanerkirche
Die Franziskanerkirche von Troisvierges ist ein beeindruckendes religiöses Wahrzeichen im Herzen der Ortschaft. Mit ihrer imposanten Architektur und ihrem historischen Charme ist die Kirche ein Ort der Ruhe und Besinnung.
Mehr erfahren
© 385BGMM
385th US-Bomb Group Museum Perlé
Entdecken Sie in diesem Militärmuseum die unglückliche Geschichte zweier US-Bomber, die nahe Perlé zusammengestoßen sind.
Mehr erfahren

Mache eine Reise in die Vergangenheit

Schleif Winsler
© Visit Éislek

Vergangenes Erbe im Éislek neu entdecken

Mit dem LEADER-Projekt „Zeitreise“ wird die Geschichte des Éislek auf eine besondere Weise lebendig.

Alle Zeitreisegeschichten lesen