Casino Luxembourg - Forum d'art contemporain
© Eric Chenal

The Good Life Luxemburgs Museumsmeile

4 Minuten

Kunst als Spaziergang

Reiseziel(e): Luxemburg-Stadt

Die Hauptstadt der kurzen Wege macht Museumsbesuche wahrhaftig zum Spaziergang. Sieben Museen sind Teil der so genannten „MuseumSmile“, einer Meile, die nicht nur eingezeichnet auf der Karte ein Lächeln zaubert.

Das äußerst schmucke, herrschaftliche Stadthaus zieht einen schon von der Straße aus in seinen Bann. Die „Villa Vauban“ ist zwar erst seit 2010 ein Museum, ihre Geschichte reicht aber mindestens bis in das Jahr 1873 zurück, als sie erbaut wurde. Ihren Namen hat die Villa vom Militärarchitekten des Sonnenkönigs Ludwig XIV, Sébastien Le Prestre Vauban, der das Fort der alten Festung Luxemburgs konstruiert hatte; es diente als Fundament der Villa. Kunstinteressierte finden im aufwändig renovierten, historischen Teil sowie im zeitgenössischen Anbau Werke vom 17. bis zum 21. Jahrhundert.

Villa Vauban Luxemburg
© Gauvin Lapetoule

Kunsthalle fernab des Mainstreams

Materie, Sound, Licht – die Kunsthalle „Casino Luxembourg - Forum d’art contemporain“ zeigt lebendige Gegenwartskunst und fördert junge Künstlerinnen und Künstler fernab des Mainstreams. Coole Workshops, spannende Konferenzen und Kurse vermitteln auf mitreißende Weise Zugang zur Kunst. Und während der Nacht der Museen wird auch schon mal zu Rock-, Pop- und Elektrobeats geschwoft.

Casino Luxembourg - Forum d'art contemporain
© Sven Becker

Das „Casino Luxembourg - Forum d’art contemporain“, im 19. Jahrhundert Ort des geselligen Beisammenseins für die Stadtoberen, zelebriert heute den künstlerischen Schaffensprozess mit all seinen Risiken und Experimenten und stellt die Schaffenden selbst in den Mittelpunkt.

Das „Lëtzebuerg City Museum“ macht mehr als 1000 Jahre Stadtgeschichte lebendig. Besonders sehenswert: die Ausstellung „The Luxembourg Story“. Neben vielen Exponaten – von Fotos über Statuen bis hin zu alten Registrierkassen oder Handschuhen aus in Luxemburg-Grund gegerbtem Leder – erzählen auch digitale und multimediale Stationen die spannende Geschichte der Stadt. Auf einer Fahrt im großen hydraulischen Aufzug, der stolze 65 Personen transportieren kann, können die Besucher durch die Verglasung im Vorbeifahren Fels und mittelalterliche Mauern bestaunen, die dem Museum buchstäblich zugrunde liegen. Besonders interessanter Museumsbereich: Das „Unesco Visitor Center“. Hier kann man in Geschichte, Bedeutung und Besonderheiten des Unesco-Weltkulturerbes eintauchen.

Ein historisches und optisches Highlight des „Musée National d’Histoire et d‘Art - MNHA“ ist das riesige, um 240 n. Chr. entstandene Mosaik der römischen „Villa von Vichten“. Und wie kreativ sind Handwerkskünstler aus dem Großherzogtum? Liebhaber schöner Dinge entdecken z.B. Art Déco-Schätze von der Keramikmanufaktur „Villeroy & Boch“ und Möbel aus heimischen Handwerksbetrieben. Ein „Benz Velo“, der dem Industriellen Paul Wurth gehörte, ist das erste Fahrzeug, das in Luxemburg im Jahr 1895 zugelassen wurde. Und wie verführerisch Mrs. Condé Nast oder Stummfilm-Star Pola Negri Anfang des 20. Jahrhunderts in die Kamera schauen konnten, das hat Edward Steichen eingefangen – zu sehen in den Räumen mit zeitgenössischer Kunst.

Natur hautnah entdecken

Übergroße Pflanzen, Tiere aus vergangenen Zeiten oder solche, die man nicht jeden Tag sieht – das „Musée national d’histoire naturelle - natur musée“ ist ein Ort des Entdeckens und der Überraschungen. Das fängt schon im Empfangsraum an, wenn man zweimal hinschauen muss, um zu realisieren, dass der bärtige Steinzeit-Mann „Loschi“ auf dem Sofa nicht echt ist, oder wenn man über die detailgetreu gestaltete, überdimensionierte Pusteblume staunt, die dort an der Decke hängt. Nicht nur neugierigen Kindern eröffnen sich hier spannende, bunte Welten; ein Ausflug wird zum informativen Vergnügen für die ganze Familie. Ob Evolutionsgeschichte oder Wunder der Wissenschaft, hier können alle gemeinsam lernen und Rätsel lösen – auch von Fachleuten begleitet in einem der vielen Kurse vor Ort oder bei Exkursionen in der Natur.

Natur Musée Luxembourg Loschbour
© MNHNL

Der bärtige Steinzeit-Mann „Loschi

Alleine die Aussicht, die man von der großen Wiese vor dem „Musée Dräi Eechelen“ auf die Ober- und Unterstadt hat, ist einen Besuch und Erinnerungsfotos wert. Das historische, imposante „Fort Thüngen“, dessen ehrwürdigen Mauern und unterirdischen Gänge das Museum beheimaten, ist dort Kasematte für Kasematte zu erkunden. Man taucht von der ersten Sekunde an in die Vergangenheit ein und bewegt sich vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert, vorbei an Originaldokumenten und -uniformen, Wappen und Waffen. In dieser Umgebung wird zweifelsohne der Weg zum Ziel.

Für Ästheten

Das „Musée d’Art Moderne GrandDuc Jean - Mudam“ weht kosmopolitisches Flair in die Hauptstadt und ist alleine schon aus architektonischen Gründen längst zur Ikone geworden. Selbst wenn man einfach „nur“ Ästhet und Liebhaber schöner Dinge ist, kommt man zum Stöbern im Museumshop oder zum Verweilen im Café her, das die französischen Designer Ronan und Erwan Bouroullec gestaltet haben. Besonders genussvoll ist der Besuch am Wochenende, wenn der Brunch zum ausgedehnten Familienschmaus oder Essen unter Freunden wird. Jeden Mittwochabend wird zu Live-Konzerten getanzt, zu Performances geklatscht oder Konferenzen gelauscht. Permanentes Exponat ist der pseudobarocke Gartenbrunnen von der luxemburgischen Künstlerin Su-Mei Tse, aus dem schwarze Tinte sprudelt, fließt und tropft.

Springbrunnen Mudam Luxemburg Kirchberg
© Renata Lusso
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