DIE PANNE
Friedrich Dürrenmatt
Die Frage nach Gerechtigkeit und Schuld sind zentrale Themen in Friedrich Dürrenmatts Komödie Die Panne. Erzählt wird die Geschichte von Alfredo Traps, der aufgrund einer Autopanne seine Reise unterbrechen muss. Bei einem pensionierten Richter findet Traps Unterschlupf. So verbringt er den Abend mit seinem Gastgeber und dessen ehemaligen, ebenfalls pensionierten Kollegen: ein Richter, ein Staatsanwalt, ein Verteidiger und ein Henker. Während sich das Abendessen als eine stundenlange Völlerei entpuppt, erzählen die vier Alten Traps, dass sie in ihrer Freizeit ihren früheren Berufen nachgehen und berühmte Prozesse nachspielen. Da ihnen für diesen Abend ein Angeklagter fehlt, ermuntern sie Traps, diese Rolle einzunehmen, der dankend annimmt. Traps, überzeugt von der eigenen tadellosen Schuldlosigkeit, gerät jedoch durch das perfide Spiel der Alten zunehmend in Bedrängnis. Am Ende der Fressorgie liegt ein Todesurteil auf dem Tisch.
Die 1956 erschienene, ursprünglich als Hörspiel konzipierte Erzählung des Schweizer Schriftstellers wurde erst später als Novelle veröffentlicht, zweimal verfilmt und als Theaterstück aufgeführt. Sicherlich muss man Die Panne .im geschichtlichen Hintergrund der 50er-Jahre lesen. Der Krieg war vorbei. Wie geht man mit der Schuld um? Der Schuld zu den Tätern zu gehören, und der Schuld zu den untätigen Zuschauern zu gehören?
Wir finden in einigen Stücken Dürrenmatts die Figur des Richters. Und wir finden genauso die Figur des Rebellen, des Individuums, der auf seine Art „die Welt wieder in Ordnung bringen“ möchte.
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Text: Friedrich Dürrenmatt
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Regie: Claude Mangen
Regieassistenz: Brigitte Bintz
Bühne: Jörg Brombacher
Kostüme: Ulli Kremer
Schauspiel: Nickel Bösenberg, Mady Durrer, Jean-Paul Maes, Neven Nöthig, Timo Wagner, NN
Produktion: Mierscher Theater
Koproduktion: Kaleidoskop Theater