Staudamm Liefrange
© Alfonso Salgueiro

Transforming Experiences Radtour entlang der Sauer von Grenze zu Grenze

5 Minuten

Go with the flow

Worum geht es?

  • Glück auf zwei Rädern: Drei Freunde erleben ein Fahrrad-Abenteuer entlang der Sauer.
  • Grenzenlos schön: Die Tour führt von Grenze zu Grenze, von West nach Ost durch Luxemburg, vorbei an malerischen Landschaften und kleinen Dörfern.
  • Internationale Freundschaft: Die Männer sind sportlich, kulturell und kulinarisch verbunden.
  • Nicht das Ende: Das Ziel in Wasserbillig an der Mosel markiert zwar das Ende der Tour, aber auch den Beginn zukünftiger gemeinsamer Abenteuer auf zwei Rädern.

Drei Freunde, drei Fahrräder, ein Fluss, ein grenzenlos schönes gemeinsames Erlebnis: von West nach Ost entlang der Sauer. Europa lebt, auch und gerade auf Luxemburgs Radwegen.

Es ist früher Morgen. Die Luft ist noch klar und kühl an diesem Früh­lingstag. An der Sauerbrücke, gleich neben einer Tankstelle und einem Café in Martelingen, genau an der belgisch-luxemburgischen Grenze, machen sich drei Männer fertig für eine Tour. Die Rennräder bereit, die Outfits schnittig, die Laune gut. Einer zieht eine kleine Thermoskanne aus dem Rucksack, dazu drei Camping- Tassen, Zuckerwürfel – und original deutsche Kaffeesahne mit Bärchen drauf. „Was ist das denn?“, fragt auf Französisch der Mann neben ihm mit dem dunkelblauen Trikot. „Das ist etwas, das ich in Deutschland wirk­lich gut fand! Den Kaffee habe ich übrigens mit einer traditionellen nea­politanischen Kaffeekanne gemacht!“, sagt der Mann mit dem gut gepackten Rucksack. „Die Kaffeesahne kenne ich!“, sagt der dritte Mann grinsend auf Englisch. „Ich habe ja ein paar Jahre in Deutschland gelebt!“

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Wurzeln in mehreren Ländern

Die drei Freunde heißen Alfonso Salgueiro, Georges Gloukoviezoff und Andres Gavira Etzel. Ihre Freund­schaft, ihre „Zusammensetzung“, ihre Geschichte, das alles ist so typisch für Luxemburg. Die Männer leben und arbeiten hier, doch ihre Fami­liengeschichten sind bunt, Wurzeln kommen buchstäblich von allen Sei­ten. Alfonso ist Spanier, Andres auch, Georges ist Franzose mit italienischen und russischen Wurzeln.

Die Frauen von Alfonso und Georges stammen aus Irland, über deren Freundschaft haben sich die beiden Männer in Luxemburg dann kennengelernt. Andres` Mutter ist Deutsche, und Andres hat einige Jahre in München studiert. Jeder hat aus jeder Lebens­phase Angewohnheiten, Freund­schaften, Erinnerungen im Gepäck, und das aus mehreren Ländern. Alles ist buchstäblich im Fluss.

Radfahren

Bourscheid © Alfonso Salgueiro

Und einem solchen Fluss wollen sie heute mit ihren Rennrädern folgen. Sie lieben das Radfahren. „Es ist Glück auf zwei Rädern!“, sagt Georges. „Und: Radfahren ist ehrlich!“, fügt er hinzu. „Es zeigt dir deine Grenzen, es pusht, du ent­wickelst dich.

Das begleitet einen das ganze Leben. Und wenn du mit Freunden Radtouren machst, ver­bringst du viel Zeit mit ihnen, die Konversation ist tiefer, sie entrollt sich wie der Weg.“

Eine Tour von West nach Ost

Die Tour von Alfonso, Georges und Andres entlang der Sauer durchquert Luxemburg von West nach Ost. Start an der Grenze zu Belgien in Martelingen, weiter in Richtung Esch-Sauer, Bur­scheid, Ettelbrück, Echternach und Rosport bis Wasserbillig an der luxemburgisch-deutschen Grenze. Dazwischen viele kleine Örtchen, geheime Tipps, zauberhafte Ecken. Für sehr sportliche Radfahrer gut an einem Tag zu machen, für Freunde des gemütlichen Radelns an zwei oder drei Tagen.

Martelingen mit seinen vielen Tank­stellen lassen die drei schnell hinter sich. Von hier aus geht es gleich mit­ten hinein in die saftigen Wiesen- Gründe rund um die Sauer. Sie fol­gen dem luxemburgischen Teil des „EuroVelo 5 Via Romea Francigena“. Alfonsos Sauer-Tour ist eine Mi­schung aus expliziten Radwegen und gut geeigneten Straßen mit wenig Verkehr. Über Arsdorf erreichen die Freunde den „Misärshaff“, einen al­ten Bauernhof am Straßenrand. Von hier geht es einen steilen Anstieg hinaus bis zur spektakulären Aus­sicht von „Houfels“. Ikonisch hier ist das interessant gebaute Holzhaus, das fast am Abgrund steht.

Andres und Georges stehen an dem Holzzaun. Sie waren noch nie hier und sind begeistert von dem Fleckchen. Georges sagt: „Wenn man mit dem Rennrad unterwegs ist, möchte man immer Strecke machen, da wäre ich jetzt nicht unbedingt diesen Abstecher hier extra hoch gefahren. Aber manchmal sind es nur ein oder zwei Kilometer Umweg zu einer solch tollen Stelle wie hier! Das lohnt sich in jedem Fall!“ Kurz vor der Kante des Plateaus ragt ein Holzbau in die Höhe, vor dem eine Bank zu einer Rast einlädt. Ein Reh springt zur Seite, die Sonne scheint zwischen den Ästen der Bäume hin­durch.

Selbst hier im Wald ist es sehr warm an diesem Vormittag. Georges lacht, als er sein Handy aus der Hosen­tasche zieht. Er bewahrt es in einer kleinen Plastiktüte auf. „So ist das Telefon vor Schweiß und Regen geschützt!“, sagt er grinsend. Man muss sich nur zu helfen wissen.

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„Ein Paradies für Radfahrer“

Zwei junge Männer mit Mountain­bikes kommen den Weg zur Aus­sichtsstelle hinauf, über Stock, Stein und Wurzeln. Die Freunde schauen ihnen anerkennend hinterher. Auch Andres fährt gerne Mountainbike und findet, dass Luxemburg dafür ebenfalls ideal geeignet ist. „Moun­tainbike-Fahren ist das höchste Level der Verrücktheit“, sagt er, bedächtig lächelnd. Alfonso und Georges mögen neben ihren Renn­rädern auch noch Gravel Bikes. Alfonso war in seiner Jugend mit 16 Jahren erfolgreicher Rennrad-Sport­ler, trainierte viel, fuhr am Wochen­ende gerne mal 250 Kilometer am Tag. „Heute radle ich lieber aus Spaß, mit Genuss“, sagt Alfonso. Luxemburg sei, so sind sich die drei einig, „ein Paradies für Radfahrer!“

Der Weg führt die Männer weiter entlang der Staumauer bei Bavigne. Immer wieder riecht es nach Grill­fleisch, entlang des Weges haben kleine Gruppen Grills dabei und genießen ein sommerliches Barbecue. Auf einmal taucht ein kleines höl­zernes Häuschen am Wegesrand auf, Aufschrift: „De klenge Buttik“. Al­fonso wirft einen Blick in den kleinen „Laden“: Darin stehen mehrere Auto­maten, wo man Bio-Produkte wie Eier und Kartoffeln kaufen kann. Das ist vielleicht nicht so praktisch fürs Radfahren, aber es gibt auch Ener­gy-Riegel und isotonische Getränke. Solche Stationen gibt es immer mehr in Luxemburg. Es folgt eine schöne Allee, in den Wiesen hinter den Bäu­men grasen schwarz-weiß gefleckte Kühe, die Schatten der Bäume bilden Muster, Blätter rauschen.

Über Kaundorf und die Haupt-Stau­mauer des Obersauer-Stausees treffen die drei rund um die Mittagszeit in Esch-Sauer ein. Das kleine Dörfchen wird fast komplett von einer Schleife des Flusses umschlossen; ganz oben thront eine kleine Burgruine mit Türmchen und Fähnchen. Die Sonne brennt. Zeit für einen Lunch! Im Hotel de la Sûre gibt es ein kräftiges Mittagessen auf der Terrasse. „Gut, dass man beim Radfahren viel essen kann!“, sagt Georges und klopft sich lachend auf den Bauch.

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Kochkünste aus aller Herren Länder

Und natürlich drehen sich die Ge­spräche rund um kulinarische Genüs­se. „Hier in Luxemburg bekommst du immer gute Zutaten, ob für die italienische, die portugiesische, die französische oder die spanische Küche!“, sagt Alfonso und nimmt einen großen Schluck alkoholfreies Bier. „Einfach, weil die Leute aus den jeweiligen Ländern hier wohnen! Die würden keine schlechte Quali­tät akzeptieren!“ Andres erzählt von seiner Paella und lobt die Kochkünste seiner Frau, die aus der Heimat der Paella kommt: aus Valencia. Georges ist „Master of Mayonnaise“ und macht außerdem gerne vegane Burger mit Linsen, er hat ein ganz besonderes Rezept. Alfonso bereitet gerne ein Gericht mit Kichererbsen, Spinat, Ei und viel Knoblauch aus Sevilla zu. Die drei Freunde sind sich einig: Ein baldiges gemeinsames internatio­nales Kochen muss schnell geplant werden!

Von Esch-Sauer aus nehmen die drei Männer die Piste Cyclable Nummer 18 in Richtung Heiderscheid. Saftig-gelbe Rapsfelder säumen ihren Weg, ein besonderer Duft nach spätem Frühling liegt in der Luft.

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Im Blick der Kühe

Wieder schauen Kühe den Rad­fahrern synchron hinterher, Vögel zwitschern. Weiter geht es über die PC 16 Richtung Burscheid. Von der Brücke in Michelau aus hat man einen schönen Blick auf das Schloss. Unterhalb des Schlosses lädt dann der Campingplatz „Camping du Moulin“ dazu ein, eine Pause am Fluss zu machen. Füße ins Wasser, entspannen, während die Camper an ihren Zelten werkeln oder ein­fach nur einen Kaffee auf dem Lie­gestuhl direkt an der Sauer trinken.

Immer noch folgen die Männer der PC 16. Bei Ettelbrück, einer der größeren Städte im Norden, trifft die Sauer in einem Gewerbegebiet auf die Alzette, und die beiden unterschiedlichen Wasserfarben vereinen sich. In Reisdorf wird die PC 16 zur PC 3 Rivières. Und wieder treffen sich zwei Flüsse, dies­mal bei Wallendorf. Hier vereinen sich die Sauer und die Our, ebenfalls ein charakteristisches Gewässer im Éislek, das durch einen beeindru­ckenden Naturpark führt.

Über Bollendorf geht es dann durch die Region Müllerthal nach Echter­nach. „Allein hier könnte man einen ganzen Tag verbringen“, schwärmt Alfonso. Die Heimatstadt der Springprozession bietet mit ihren kleinen Gässchen und der vielfäl­tigen Gastronomie sowie natürlich der beeindruckenden Basilika einige attraktive Ausflugsziele. Doch die drei wollen Strecke machen und vor der Dunkelheit an ihrem Zielpunkt ankommen. Einen Nachmittags­snack nehmen sie trotzdem ein, im maritim gestalteten Restaurant „Sauerpark Beach“ des Camping­platzes in Rosport, wo die Terrasse absolutes Urlaubsfeeling verbreitet.

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„Wir kommen wieder!“

Das große Finale der Tour ist Was­serbillig direkt an der deutschen Grenze. Auch hier vereint sich die Sauer wieder mit einem Ge­wässer: der majestätischen Mosel. Nilgänse und Schwäne nisten unter der Grenzbrücke, die kleine Auto­fähre zieht ihre Bahnen zwischen Luxemburg und Deutschland im Sonnenuntergang. „Die Tour war superschön“, sagt Andres, als die drei Freunde noch einmal mit alkohol­freiem Bier anstoßen. Von hier können sie kostenlos mit dem Zug nach Luxemburg-Stadt zurückfahren und die Fahrräder problemlos mit­nehmen. Und Georges ist überzeugt: „Wir kommen wieder!“

Mobil und mehr

  • Wer mit dem Fahrrad unter­wegs ist und sein Gepäck nicht selbst transportieren möchte, kann auf den Gepäck-Transport­service Move We Carry zurück­greifen, bei dem das Gepäck gegen eine kleine Gebühr von Unterkunft zu Unterkunft ge­bracht wird.
    www.movewecarry.lu
  • Müde von der Fahrt, platter Reifen, Sonnenstich? Dann kann man jederzeit mit dem kosten­losen öffentlichen Personennah­verkehr wieder an den Ausgangs­punkt zurückfahren oder sich ein anderes schönes Ziel suchen. Wer ein wenig Urlaubsfeeling möchte, kann auch die Elektro-Solarfähre „Sankta Maria“ zwischen Ober­billig in Deutschland und Wasser­billig über die Mosel nehmen.
    ​​​​​​​www.mobiliteit.lu​​​​​​​

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