Schloss Vianden Hana Sofia
© Pancake! Photographie

Daydream Schlösser als inspirierende Kraftorte

5 Minuten

Schloss- Traum- Reisende

Worum geht es?

  • Ein zum Hotel umgebautes Schloss in Küntzig verändert das Leben der Niederländerin Mayke van Straalen.
  • Mayke kündigt ihren Job als Bestatterin, zieht nach Luxemburg und leitet nun das Hotel.
  • Schauspielerin Hana Sofia Lopes findet in Luxemburgs Schlössern und deren Gärten Inspiration und Ruhe für ihre Gedanken.
  • Die Begegnung der beiden Frauen kreiert einen intensiven Austausch über Schlösser, das Leben und das Universum.

Schlösser können Kraftplätze sein, eine Einladung, zu träumen. Schauspielerin Hana Sonia Lopes und Hotelmanagerin Mayke van Straalen lieben den Zauber der Schlösser in Luxemburg.

Manchmal können Träume und Visio­nen Bauwerke versetzen. So war das auch bei einem kleinen Schlösschen in Küntzig alias Clemency nahe der belgi­schen Grenze in Luxemburg. Errichtet von den Herren von Küntzig im 14. Jahrhundert, hatte sein Besitzer im 17. Jahrhundert eine Vision: Ein paar Me­ter versetzt würde die damalige Ruine wieder in neuem Glanz erstrahlen.

Und so wurden die Steine abgetragen und an fast gleicher Stelle, nur etwa 30 Meter „verschoben“, wieder neu auf­gebaut. Dort steht das Schlösschen von Küntzig nun seit 1651 an „neuer Stelle“. Immer wieder wurde es umgebaut. Re­noviert und zum Hotel gemacht wurde es dann 2009 von dem Architekten, Geschäftsmann und Visionär Pascal Zimmer, in Luxemburg bekannt für seine vielen Projekte rund um Wohnen und Lifestyle. Und dieses hübsche, dunkelgrau-weiße Bauwerk mit dem achteckigen Türmchen hat dann jüngst dazu geführt, dass sich das Leben einer Reisenden für immer verändert hat.

Schloss von Clemency
© Pancake! Photographie

Mayke van Straalen (r) und Hana Sofia Lopes treffen sich im „Château de Clémency“. Sie haben ganz unterschiedliche Leben. Doch die Begegnung mit Menschen ist in ihrer beider Jobs absolut zentral.

Schloss und Frau sind verbunden

Mayke van Straalen ist die Frau, deren Schicksal inzwischen untrennbar mit dem Schlösschen verbunden ist. Strahlend führt sie ihre Besucherin durch die Gänge und die schmalen Treppen hoch und runter, zeigt ihr den neuen Raum mit dem großen Tisch für gemütlich-gesellige Abende und die ge­mütliche Terrasse im ausgebauten ehe­maligen Schuppen, geht mit ihr durch das Sherlock-Holmes-Zimmer und den Raum, der ganz von der Künstlerin Peggy Dihé gestaltet wurde. Jedes Zim­mer erzählt eine eigene Geschichte. Überall finden sich wertvolle Sammler­stücke, ob Geschirr oder Kunstwerke.

Mayke, die aus den Niederlanden kommt, erinnert sich: „Ich war 2021 hier eigentlich auf der Durchrei­se, auf der Rückfahrt nach einem dreiwöchigen Trip durch Italien. Irgendetwas sagte mir: Du musst hier übernachten! Hier wird etwas Besonderes passieren!“

Und das tat sie dann auch. In einem Zimmer, das ganz im Stil der 1920er- Jahre eingerichtet ist. Sofort verlieb­te sich Mayke in das Hotel. Das sagte sie damals auch dem Besitzer Pascal Zimmer. Der sah: Diese Frau gehört hierher! Und nur wenige Wochen später war es geschehen. Mayke hatte ihren Job als Bestatterin gekündigt, den sie stets mit Leidenschaft aus­geübt hatte, hatte die Niederlande verlassen, war in das Dachgeschoss des Hotels eingezogen und leitet es seither. „Das ist einfach traumhaft! Ich bereue nichts, liebe das Schlöss­chen, die Begegnungen mit Men­schen, Luxemburg und unsere weite­ren Projekte!“ Zusammen mit Pascal Zimmer hat sie in Befort ein Bed and Breakfast eröffnet, in Vianden und Wormeldingen machen sie auch neue Bed and Breakfast-Locations auf.

Schloss von Clemency
© Claude Piscitelli

Immer wieder ein Neustart

Ihre Besucherin nickt bedächtig. Die junge Frau mit dem langen, dunklen Haar ist Hana Sofia Lopes, Schau­spielerin aus Luxemburg mit portu­giesischen Wurzeln. „Manchmal hat das Universum einfach was Beson­deres vor!“, bekräftigt sie, als sie mit Mayke einen Kaffee an der Bar trinkt, die gleichzeitig Rezeption ist. Die beiden Frauen verstehen sich auf An­hieb, tauschen sich aus über das Le­ben, über Begegnungen und Entschei­dungen. Sie sind sich einig: Man muss was wagen, und jeder Tag bringt neue Entscheidungen, die auch mal zu was ganz Großem führen können. Auf einmal wieder bei „Null“ anzufangen, kann eine Bereicherung sein. Etwa, wenn man seinen Job hinter sich lässt und etwas ganz anderes beginnt wie Mayke. Oder sich wie Hana Sofia in eine ganz neue Rolle einarbeitet, die einen auch als Mensch verändert, an der man wächst.

Hana Sofia ist in der Filmszene unter vielem anderen bekannt durch den Film „Kanaval“ und eine Rolle in der Serie „Capitani“, tritt aber auch in den Theatern Luxemburgs in den ver­schiedensten Produktionen auf, etwa in „Hedda Gabler“ und „Medea“. In ihrem Beruf ist Hana Sofia viel unter­wegs. Lissabon, Toronto, Filmfestivals und Preisverleihungen, doch immer wieder kommt sie zurück nach Lu­xemburg. Hier ist sie aufgewachsen, hier lebt sie in ihrem Elternhaus im Zentrum des Landes.

Das Schloss von Ansemburg befindet sich derzeit in einer Art Dornröschenschlaf. Noch ist nicht klar, was in der Zukunft in den Mauern geschieht. Derzeit ist nur der romantisch gestaltete Garten mit Barock-Elementen für Besucher zugänglich.

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„Ich liebe die Natur in Luxemburg“, bekräftigt die junge Schauspielerin. Lange Spazier­gänge an seit der Kindheit geliebten Plätzen gehören ebenso dazu wie Kraft tanken an Orten, die sie erst vor Kurzem kennengelernt hat.

Ein solcher Ort ist der Garten des „Neuen“ Schlosses Ansemburg in der Region Guttland. Ein idealer Platz, um Träumen und Gedanken freien Lauf zu lassen. Zwei Katzen begrüßen Hana Sofia hinter dem schmiede­eisernen Tor. Im Wasserbecken, flankiert von geometrisch geschnit­tenen Buchsbäumen, tummeln sich viele große Goldfische. Weiter unten plätschert ein Brunnen. Es ist, als würde dieser Garten auf eine neue Schlossherrin warten, die zwischen den Laubengängen, Hecken und Blu­men wandelt. Statuen gucken in den Himmel, auf den Boden oder auch zu den Besuchern.

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Eine neue Schlossherrin?

Sie geht gern zwischen den Bäumen oder durch das Hecken-Labyrinth, steigt langsam die Treppen hinauf und schaut sich das Schloss von außen an. Wann wird hier wieder Leben einziehen? Wie wäre es, hier einen Film zu drehen? Wie könnte es sein, wenn hier ein Hotel oder ein Café wäre? Vielleicht werden das die nächsten Jahre zeigen.

Und noch ein Schloss ist Hana Sofia Lopes ans Herz gewachsen: Das prächtige Schloss von Vian­den, ein Publikumsmagnet und gleichzeitig ein Platz, an dem sich durchaus auch stille Ecken finden. In der Schlosskapelle, in den langen Gängen, an den charakteristischen Fenstern mit dem Weitblick, zwi­schen den Mauern und unter dem Torbogen kann man wunderbar zur Ruhe kommen.

Schloss Vianden ist ganz weit oben auf der Liste der schönsten Schlösser der Welt. Besucher können sich den trutzigen Mauern auch über Wander­wege und den Sessellift annähern.

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Das Leben und das Universum

Wenn Hana Sofia erzählt, dann tut sie das in vielen verschiedenen Sprachen. Französisch kann sie fließend, und mit ihrer Familie und in Portugal spricht sie natürlich ihre Muttersprache, Portugiesisch. Das ist typisch für Luxemburg, und erst recht typisch für jemanden, der so ein polyglottes Leben führt wie sie. Wenn sie von Toronto erzählt, wo sie ihren vintage-Ledermantel gekauft hat, switcht sie zum Eng­lischen, die Erinnerungen an den Hund der Familie in Luxemburg kommen auf Luxemburgisch, wenn die deutsche Gesprächspartnerin etwas Persönliches erzählt, erzählt auch sie auf Deutsch. Sich einfüh­len, sich hineinbegeben in andere Menschen, sich Gedanken machen über das Wie und Warum, das macht Hana Sofia ganz natürlich, intensiv und mit echtem Interesse, und deshalb ist ein Spaziergang mit ihr ein wohltuender Austausch.

Plaudern und Wandeln zwischen alten Mauern: Vielleicht ist ja schon bei Hana Sofias nächstem Schloss­besuch auch Mayke wieder mit dabei. Denn nichts nährt Tagträume besser als Gespräche mit anderen inspirierenden Menschen. Rund um Gestern und Heute, das Leben, das Universum und den ganzen Rest.

Schloss von Clemency
© Pancake! Photographie

Tips

  • Das Schloss von Vianden im Nord-Osten Luxemburgs steht Besuchern das ganze Jahr über offen. Es gehört zu den weltweit beliebtesten Schlössern bei Reisenden und lädt außerdem dazu ein, die Umgebung bei Wanderungen zu entdecken.
  • Der Garten des Schlosses Ansemburg besticht durch sein romantisches Flair. Er ist eine beliebte Station im „Tal der Sieben Schlösser“ im Guttland. Auch eine Tour ent­lang der anderen sechs Schlös­ser lohnt sich! Im „Alten Schloss“ von Ansemburg gibt es übrigens auch ein lauschi­ges „Bed and Breakfast“, das von dem aktuellen Grafen des Schlosses betrieben wird.
  • Das „Château de Clémency“ ist nur eine von Luxemburgs außergewöhnlichen Unter­künften. In jeder Region gibt es Besonderes zu entdecken!
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